„Ein solch sinnvolles Angebot unterstützen wir sehr gerne!“ Gerd Bishoff, Präsident des Rotary Club Bonn
Vertreter des Rotary Club Bonn besuchen die Ambulante Pflege des Verein für Gefährdetenhilfe und unterstützen das Angebot mit 4000 Euro.
Der Verein für Gefährdetenhilfe bietet seit vielen Jahren ambulante Pflege für wohnungslose Menschen, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Bonn haben, im Betreuungszentrum Quantiusstraße an.
Zu den Angeboten der ambulanten Pflege gehören: Grundpflege (z. B. die Reinigung und Pflege der Haut, Nägel und Haare, Bart-Rasur, Inkontinenz-Versorgung sowie ergänzende hygienische Maßnahmen, die Verabreichung von Medikamenten nach ärztlicher Anordnung sowie das Um- bzw. Einkleiden), Behandlungspflege, (z. B. Wundversorgung, Anlegen von Salbenverbänden, Behandlung von Hauterkrankungen nach ärztlicher Diagnose, Behandlung von Parasitenbefall, Fuß- und Handbäder), Weiterbehandlung bei Entlassungen aus Krankenhäusern, Mobilisation, Waschen und Pflegen der persönlichen Wäsche und Kleidung, motivierende Gesundheitsaufklärung.
Die Pflegeleistungen werden einzelfallbezogen und je nach erbrachter Leistung mit der Stadt Bonn abgerechnet. Unabhängig von der Abrechenbarkeit der Leistungen kommt das Angebot ebenfalls Wohnungslosen zugute, die als EU-Bürger keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben. Es handelt sich hier um langjährig in Bonn lebende Menschen, die in der Regel eine schwere Alkoholabhängigkeit aufweisen, auf den Arbeitsmarkt real nicht mehr vermittelbar sind und die den Bonner Bürgern meist aus dem Stadtbild gut bekannt sind. Ca. 41 dieser Personen werden zur Zeit mit einem erhöhten Pflegebedarf beim VFG betreut.
Dem Verein für Gefährdetenhilfe entstehen hier anteilig ungedeckte Kosten für Personal (Pflegepersonal und Arztkosten) sowie Sachaufwendungen (Pflegemittel, Medizinprodukte, Zur-Verfügung-Stellung von Waschmaschine und Trockenautomat etc.) in mehrstelliger Höhe. Über Eigenmittel ist dieser Bereich nicht finanzierbar, dennoch möchte der Verein dieses Angebot für obdachlose Menschen, die nicht über Sozialleistungsansprüche verfügen, auf jeden Fall aufrechterhalten, auch um bei sich negativ entwickelnder Krankheitsverläufe möglichst schnell vorbeugend helfen zu können und somit deutlich schlimmere Verläufe zu verhindern.
Bei ihrem Besuch am 25.5.2020 konnten sich die Vertreter des Rotary Club Bonn Gerd Bischoff, Präsident und Rolf Clement das Angebot in der Quantiusstraße ansehen und sich von der Sinnhaftigkeit überzeugen.
Anne Fietz, Leiterin der Ambulanten Pflege stellte die einzelnen Hilfebausteine in der Pflege vor und betonte: „Ich bin sehr froh, wenn die Leute zu mir kommen. Durch eine schnelle und regelmäßige Behandlung von z. B. offenen Wunden an den Füßen können wir meist Schlimmeres verhindern und die Menschen leiden nicht mehr so sehr.“ In Kooperation mit der im gleichen Haus befindlichen Medizinischen Ambulanz können schwierige Fälle, bei denen ein Arzt benötigt wird, schnell behandelt werden.
Der Rotary Club Bonn zählt mit 115 Mitgliedern zu den größten in NRW. Das Ziel der Rotarier ist die Dienstbereitschaft im täglichen Leben, dabei sind sie aktiv in den Bereichen Friedensarbeit, Krankheitsbekämpfung, Wasser und Hygieneprobleme, Fürsorge für Mutter und Kind, Bildungsförderung und Wirtschaftsförderung. Der Rotary Club Bonn identifiziert sich sehr stark mit der Region und der Stadt Bonn. “Wir freuen uns, dass wir hier und heute direkt vor Ort helfen können und ein Projekt unterstützen, welches Sinn macht“, betont der Präsident Gerd Bischoff.
Dies bestätigt auch Ralf P. (36) der seit einigen Jahren zum VFG kommt und sich im Vorbeigehen mit den Worten: „Es ist einfach toll, wie hier geholfen wird“, ebenfalls freundlich bei den Besuchern für Ihre Unterstützung bedankt.